Reiseroute:
Bremen - Puttgarden/Rödby (F) -
Helsingör/Heslingborg (F) - Oskarshamn/Visby (F) - Lickeshamn (Gotland)
- Sudersand (Fårö) - Ǻminne (Gotland) - Ljugarn (Gotland) - Burgsvik
(Gotland) - Sandhamn (Gotland) - Visby/Oskarshamn (F) - Ǻhus
- Helsingborg/Helsingör (F) - Rödby/Puttgarden (F) - Bremen
Gotland ist eine schwedische Ostseeinsel, die u.a. über
eine Fährverbindung von Oskarshamn, Nynäshamn oder von Nord-Öland nach
Visby erreicht werden kann. Es gibt täglich mehrere Abfahrten und die
Überfahrt dauert ca. 3 Stunden. Gotland ist ungefähr 150km lang und bis
zu 50km breit. Im Norden gelangt man per (kostenloser) Autofähre über
den ca. 1,4km breiten Fårösund auf die kleinere Insel "Fårö".
Zu Gotland gehören einige weitere Inseln. Die größeren sind
"Gotska Sandön" (Naturschutzgebiet) ca. 50km weiter nördlich und "Lilla
und Stora Karlsö" im Südwesten (Naturschutzgebiet). Die
Insel Gotland besteht zum großen Teil aus Kalksandstein, der sich vor
mehr als 400 Millionen Jahren im Silur-Meer im Südatlantik gebildet und
durch die Verschiebung der Kontinente an seine heutige Stelle bewegt
hat. Darin eingeschlossen findet man heute viele versteinerte Fossilien
wie Seelilien, Korallen, Schnecken, Kopffüßler oder Schwämme.
Eigentlich kann man am Strand keinen Schritt machen, ohne über ein
Fossilfragment zu stolpern. Die Klint- bzw. Steilküste findet man im
Nordwesten, aber auch in Hoburgen im Süden. Raukas - das sind einzelne
Türme aus Sandstein bis zu 8 - 11m hoch - trifft man an verschiedenen
Stellen an der Küste, aber auch auf der Insel. Gotland ist eine
Fahrradinsel. Die Räder können an verschiedenen Stellen auch als Tandem
oder mit Gepäckanhänger gemietet werden und es gibt den
ausgeschilderten "Gotlandsleden", der im Sommer gut frequentiert
wird.
Auf der Westseite der Insel, ungefähr 10-15km nördlich von Visby, liegt
die Lummelundagrotte, die besichtigt werden kann. Neben
Stalagtiten und Stalagmiten kommt man hier mit den ersten
Seelilien-Fossilienresten in Kontakt, eingebettet im Deckengewölbe der
Höhle.
In Sudersand auf Fårö gibt es 2
Campingplätze.
Einer davon liegt direkt im Anschluss an den Sandstrand. Es empfiehlt
sich in der Hochsaison, vorab telefonisch einen Platz reservieren zu
lassen - besonders wenn man eine Stromversorgung nutzen möchte.
Am nordöstlichen Punkt steht der Leuchtturm von Fårö.
Im Naturschutzgebiet Langhammaren im Nordwesten von Fårö
besuchten wir das erste Rauka-Gebiet. Bei Diggerhuvud erstreckt
sich ein weiteres Rauka-Gebiet auf ca. 3,5km längs der Küste.
Imposant ist nicht nur die Höhe. Man kann seiner Phantasie bei
der Betrachtung freien Lauf lassen. Wir jedenfalls haben dabei
verschiedene Köpfe, Gesichter, Elefanten, Hühner oder Pudel entdeckt.
"Stäng grinden" - bitte das Tor wieder schließen. Radwege führen
oftmals über Weideflächen von Kühen und Schafen, wo die Tiere frei
weiden.
Bei Lauter auf Fårö gibt ebenfalls ein Rauka-Feld.
In Gothem bei Åminne auf Gotland besuchten wir eine der vielen
sehenswerten Kirchen. Oftmals finden sich dabei im direkten Umfeld auch
Reste alter Wehrtürme.
Die Wände und Decken der hellen Kirche sind mit Malereien verziert. Die
Kanzel (von 1726) und das Chorgestühl sind aus Holz.
Bei Ljugarn an der gotländischen Ostküste gabe es Folhammar, ein
Rauka-Feld, zu besichtigen. Zwischen den Steinschichten treten die
Versteinerungen offen zutage.
In Burgsvik im Süden der Insel liegt ein schön angelegter und excellent
ausgestatteter Campingplatz. Es ergab sich die Möglichkeit, einmal
wieder die Funkantenne (Glasfibermast, 10m lang) aufzubauen und
Kontakte in alle Welt zu suchen. Immerhin konnten während des gesamten
Inselaufenthaltes von verschiedenen Standorten aus Funkverbindungen
nach Europa, Nordamerika, Japan und China getätigt werden. Besonders
freuten uns die Amateurfunk-Verbindungen zur "Maria S. Merian", einem
deutschen Forschungsschiff, mit dem unsere Tochter unterwegs nach
Neufundland war (mni tnx Martin!).
Im Südosten erkundeten wir das Naturschutzgebiet Holmhällar.
Die See war etwas aufgewühlt.
Hoburgen: Das südliche Ende von Gotland.
... und die Südspitze.
Ein bißchen Werbung für eine "Smultronställe": Auf der Suche nach einem
passenden Campingplatz trafen wir bei Sandhamn (Westküste, an der
Straße 140, ca. 10km südlich von Klintehamn, südlich von Fröjel) auf
einen schönen Campingplatz auf einer Anhöhe mit direktem Blick auf's
Meer. Ok, die Einrichtungen sind nicht die neuesten, aber dieser
Campingplatz war nicht nur ruhig und sehr sauber sondern auch äußerst
günstig und wird von einer privaten Campinggemeinschaft als Verein "Södra
Gotländiska Campingklubb"geführt. Es gibt keine
Rezeption und sucht sich einfach einen freien Platz. Von
Vereinsmitgliedern erhält man einen Papierumschlag, trägt Namen, An-
und Abreisedatum ein, fügt die errechneten Campinggebühren hinzu und
wirft das in einen Briefkasten - fertig.
In Hablinbo (süd-west) gibt es die einzige Produktionsstätte auf
Gotland für W-E-I-N, der über das Systembolaget (monopol., staatl.
Alkoholladen in Schweden) in Hemse auch (teuer) vertrieben wird. Auf
einer Radtour längs der Küste trafen wir auf ein besonderes Feld mit
Grünpflanzen, die sich als Weinreben herausstellten. Die Insel vor der
Küste ist "Lilla Karlsö".
Das Gelände liegt bei Valve.
Der Wein kommt als "Landwein" in die Regale des Systembolaget.
Wenige Kilometer südlich von Visby gibt es eine Högklint-Küste
... aber auch hier kommen gelegentlich größere Abbrüche vor ...
... und es geht steil bergab.
Visby in Sichtweite. Von "Högklint" hat man eine prima Aussicht.
Das Stdtzentrum von Visby wird von einer außerordentlich gut erhaltenen
Stadtmauer umschlossen.
Blick über die Stadtmauer mit Domkirche und einigen Kirchenruinen ins
Stadtzentrum.
Bei der Domkirche sollte man auch einmal den Blick nach oben auf
die vielen kleinen Figuren richten.
Gotland ist reich an Versteinerungen. Alter: 400 - 420 Mio. Jahre!
Links:
Seelilien
Rechts: Korallen
Links: Kopffüßer
(Blackfish)
Rechts: Schwämme
Sonnenuntergang bei Sandhamn