Reiseroute:
Bremen - Puttgarden/Rödby (F=Fähre) -
Helsingör/Helsingborg (F) - Grisslehamn/Eckerö (F)
- Käringsund (Ǻland) - Vårdö (Ǻland) - Hummelvik/Kumlinge
(F) - Kumlinge (Ǻland) - Kumlinge/Torsholma (F) - Brändö (Ǻland)
- Ǻva/Kustavi (F) - Turku - Uusikaupunki - Merikarvia - Reposaari -
Turku -
Parainen - Galtby/Kökar (F) - Kökar (Ǻland) - Kökar/Föglö (F) - Föglö
(Ǻland) - Degerby/Svinö (F) - Degersand (Ǻland) - Eckerö/Grisslehamn
(F) - Västeras - Karlsborg - Helsingborg/Helsingör (F) -
Rödby/Puttgarden (F) - Bremen
Schon vor einigen Jahren reifte die Idee zu einem
weiteren Urlaub auf die Schären- und Inselregion der Ǻland-Inseln
in Richtung Finnland. In diesem Jahr war es
dann dank eines längeren Sommerurlaubs endlich
möglich, beim "Inselhopping" über Vårdö
(C=Campingplatz) mit Simkäla, Kumlinge (C) mit Seglinge und Enklinge
sowie Brändö (C) mit Lappo, Björkö und Jurmo nach
Finnland und über Kökar (C) und Föglö (C) wieder zurück auf die "Haupt"-Ǻland-Insel
- die "festen Ǻlands" wie die Einheimischen sagen -
zu reisen.
Skandlines brachte uns sicher auf der Vogelfluglinie nach Dänemark
und Schweden. Um von Schweden auf die Ǻland-Inseln
kommen zu können, benutzten wir die Eckerölinie und zahlten für die
problemlos über das Internet buchbare Fähre für beide Richtungen
weniger als 74 EUR (nur bestimmte Abfahrtszeiten)! "Ǻlandstrafiken" ist ein weiterer
Fährdienst, der
mit kleineren Fähren (Kapazität 30-50 Pkw und bis zu 4 Lkw/Wohnwagen) das
Schärengebiet nach Finnland über eine nördliche, eine südliche und eine
quergehende Linie versorgt. Fahrräder und Personen werden umsonst
befördert, aber im Sommer sind die Fähren meistens immer so voll, dass
eine Reservierung zwingend notwendig ist. Unsere Fähranfragen - drei
Wochen vor Reisebeginn via Internet gestellt - wurde innerhalb von 90
Minuten positiv beantwortet. Eine richtige Reiseplanung mit längeren
Inselaufenthalten kann dabei die Reisekasse ordentlich entlasten. Dazu
weiter unten mehr.
In Grisslehamn auf Vaddö, ca. 60km nördlich von Norrtälje warteten wir
auf unsere Fähre, die uns auf die Ǻland-Inseln nach
Eckerö bringen sollte.
Im Seequartier, einem maritimen Ortsteil in Mariehamn, werden im
Sommer die Seetage veranstaltet. Man findet alte Segelschiffe,
Musikdarbietungen, Handwerk und Spielzeug für Große.
Mit der seilgebundenen Fähre über den Töftösund auf die Insel Vårdö
begeben wir uns in das åländische Schären- und
Inselgebiet.
Alle Seil- und Kurzfähren im åländischen
Schärengebiet sind kostenfrei zu nutzen. Die Seilfähren verkehren - bis
auf wenige Pausenzeiten - 24h durchgehend,
an 365 Tagen
im Jahr.
Auf der Insel Vårdö
gibt es einen schönen Campingplatz, von dem man aus mit dem Kajak zu
Unternehmungen starten oder per Fahrrad die Insel erkunden kann. Ganz
in der Nähe befindet sich auch das Schulmuseum, das aber leider am
Wochenende geschlossen ist. Von der Fähre kommend grüßt die
Kirche an der Weggabelung.
Grundsunda liegt am Südende von Vårdö.
Um von Vårdö auf die nördlich
gelegene Insel Simkäla zu gelangen, gibt es eine weitere Seilfähre.
Früher musste man rufen, heute reicht der Druck auf den Klingelknopf,
um seinen Transportwunsch anzumelden.
Auf Simkäla lebte Ami Blomquist, eine bedeutende nordische
Schriftstellerin.
Folgt man der Strasse weiter bis zu ihrem Ende geht es nur noch weiter
mit
einer (kostenpflichtigen) Fahrradfähre.
Etwas abseits vom einzigen durchgehenden Weg über die Insel lädt ein
Gasthaus ein zu Kaffee und åländischem
Pannkaka.
Ǻländischer
Pannkaka - das Rezept für 4-6 Personen (frei übersetzt):
1 Liter
Milch
1 Kaffeetasse ( ca. 150ml) Milchreis
3/4 Kaffetasse (ca. 110ml) Weizenmehl
2
Eier
1/2 Kaffeetasse (ca. 75ml)
Zucker
1/2 Teelöffel
Salz
1 kleiner
Hefewürfel
Milch und Reis werden gekocht. Die Eier werden mit dem Zucker
geschlagen und untergemengt. Nun werden Mehl, Salz und Hefewürfel
untergerührt, und etwas mehr Milch hinzugegeben, falls der Teig zu dick
wird. Den Teig in eine gefettete Brat- oder Backform geben und bei 210°
45-60 min im Ofen garen.
Der Pannkaka wird gegessen mit Zwetschenmus
und Schlagsahne.
Hummelvik auf Vårdö ist der Abgangshafen
der Nordlinie, die bis Torsholma am Südende von Brändö führt. Von Ǻva
im Norden geht es dann mit einer weiteren Fähre weiter zum Endhafen bei
Kustavi in Finnland. Leider herrschte Nieselwetter und Nebel. Schade,
denn wir hatten uns auf die Aussicht während der Überfahrt gefreut.
Unser Schiff, die M/S Ǻlfågel,
hörte man lange, bevor sie in Sicht kam. Jeden Meter Ladefläche
ausnutzend ging es vollgepackt über Enklinge nach Kumlinge, unserem
nächsten Stopp.
Die Fähre steuert von Westen kommend als Erstes kurz die im Norden der
Kommune liegende Insel Enklinge an, um dann an der Nordseite von
Kumlinge anzulegen. Von hier gibt es auch eine Kleinfähre, die Enklinge
mit einer Reihe zusätzlicher Fahrten versorgt. Seglinge im Südwesten
von Kumlinge wird über eine Seilfährenverbindung von Snäckö aus
versorgt. Snäckö ist auch ein Haltepunkt der quergehenden Fährlinie,
von Sottunga im Süden kommend. Der Campingplatz "Ledholm" liegt
ungefähr 1 km nördlich dieses Fähranlegers. Björkö, die Insel im
Nordosten, gehört zwar auch zur Kumlinge-Kommune, ist jedoch durch eine
Seilfähre von der Insel Lappo (Brändö-Kommune) aus verbunden. Zu Björkö
weiter unten mehr.
Von Snäckö ein Blick übers Wasser auf Seglinge. Am Fähranleger liegt
die M/S Grisslan, die die quergehende Linie versorgt.
Mit Verwunderung beobachteten wir die Schwalben, die die
Fähre bei der Überfahrt ständig begleiteten. Dann wurde auch klar,
warum: "Blinde Passagiere" auf der Seilfähre zwischen Kumlinge und
Seglinge
Seglinge - an der Nordwest-Küste
Campingplatz "Ledholm" ist ein einfacher Ein-Sterne-Platz, weiträumig,
ruhig gelegen und günstig. Man sieht es der Hütte kaum an, aber sie
beherbergt eine komplette Küche, 2 Duschen, ein WC, Waschbecken und das
Büro inklusive Miniladen. Negativ: Das Wasser war braun gefärbt und
roch, da stark eisen-
und manganhaltig.
Man muss wissen: Die Inseln versorgen sich über Brunnen, sodass mit dem
Wasser sparsam umzugehen ist, bzw. es zu Problemen mit der Versorgung
kommen kann. In den Geschäften wird überall Frischwasser in großen
Flaschen zum Verkauf angeboten.
Von einem erhöhten Aussichtspunkt auf Kumlinge hatte man einen schönen
Überblick in Richtung Süden
Von Schweden kommend weiter über die Ǻland-Inseln
bis nach Finnland führte die Postroute. Am Weg findet man noch heute
dazu Pfähle und Tafeln. Übrigens: Ǻbo
ist der schwedische Name der südwestfinnischen Stadt Turku.
"Hermas"auf Enklinge ist ein Museumsgehöft, das besichtigt werden kann.
Erbaut im 19. Jahrhundert waren die Gebäude noch bis vor einigen
Jahrzehnten bewohnt. Das Museum vermittelt einen umfassenden und guten
Überblick über Gerätschaften und Leben zur damaligen Zeit.
Enklinge - Westküste
Steine satt...
Mit der M/S Ǻlfågel
ging es weiter auf
der Nordroute von Kumlinge über Lappo nach Torsholma auf Brändö.
Zur Brändö-Kommune gehören auch Jurmo im Norden, Körsö im Westen und
Asterholma und Lappo im Süden. Björkö, über eine Seilfähre mit Lappo
verbunden, gehört zur Kumlinge-Kommune und ist daher nicht auf der
Tafel verzeichnet.
Mit einer Kleinfähre ging es von Torsholma auf Brändö in Richtung Süden
nach
Lappo ...
... und dann von dort nach ca. 2km Fahrradfahrt über die Insel weiter
mit einer Seilfähre nach Björkö. Hier der Ausblick am Wegende im
Nordwesten.
Spielten die Felsen mit dem Wasser,
Beeindruckend auch der krasse
Gegensatz
oder war es anders herum?
der Übergänge im Felsgestein.
Aber auch das prächtige Farbenspiel zwischen Fels und Pflanzen gefällt.
In der Nähe von Lappos Seglerhafen ist das Schärengartenmuseum zu
besichtigen.
Schärenfähre nach Jurmo im Norden von Brändö.
Bei Korsberg im Nordwesten der Insel Jurmo
Campingplatz auf Brändö. Abends stark frequentiert von
Zeltern, die mit dem Fahrrad über die Inseln reisen.
Sonnenuntergang auf Brändö
Ankunft in Finnland bei Kustavi, Endhafen der Nordlinie.
Wichtig zu wissen: Die Fahrt von "Anfangshafen" zu "Endhafen" muss
mindestens 2 Tage dauern, wenn man nicht den ca. 4-fachen Fährpreis
bezahlen will. Kann man darüber hinaus mindestens 3
Hütten-/Camping-/Hotel-Übernachtungen usw. im Schärengebiet auf der
Fährstrecke belegen, ist die letzte Fährteilstrecke zum "Endhafen" frei!
Unsere Kosten haben sich so von kalkulierten 212 EUR auf 130 EUR (Hin-
und Rückreise!) reduziert.
Uusikaupunki, nördlich von Turku an der Ostsee gelegen,
feierte gerade seine Crusell-Festwoche.
Sonnenuntergang auf dem Campingplatz bei Merikarvia, auf
halben Weg zwischen Turku und Vaasa. Unser nördlichster Reisepunkt.
Reposaari ist eine über Strassen erreichbare Insel und
liegt ca. 20km westlich von Pori. Der Campingplatz liegt langgestreckt
am Wasser. Die Plätze mit Meeresblick waren sehr begehrt.
Yyteri vor den Toren von Pori - finnische Riviera mit
6km Natur-Sandstrand
Turku - Domkirche
Turku - Schloss
Parainen-Camping - im Wald südlich von Turku am
Schärenrundweg, und doch am Wasser gelegen
mit schöner Badestelle.
Im Schärengebiet westlich von Turku geht es zum
Fähranleger nach Galtby auf Korpoo.
Die gelben Fähren sind kostenfrei zu nutzen.
Galtby auf Korpoo. Die Fahrzeuge links im Bild wollen
weiter auf die Inseln des Schären-Rundweges. Unser Wohnwagengespann
steht im Schatten und
wartet auf die Ankunft der M/S Skiftet für die fast 2 1/2 stündige
Reise nach Kökar. Endlich kommt die Fähre in Sicht.
Auf der Fähre geht es wieder eng zu. Die Überfahrt bei
strahlend blauem Himmel ist ruhig.
Lange vor Ankunft auf Kökar grüßen Kirche und Glockenturm.
An diesem Ort lebten früher Franziskanermönche. Die Fundamente der
Gebäude sind
noch zu sehen.
Kökar - Kirche aus der Nähe.
Kökar
- links: Der kleine Hafen von Hellsö
- rechts: In der Ferne sieht man die großen Fährschiffevon Finnland
nach Schweden vorbeiziehen
Kökar-Campingplatz. Links das Servicehaus mit Duschen,
in der Mitte die Rezeption, die auch die Marina verwaltet. Auch wenn
man es nicht vermutet, dieser Campingplatz verfügt über einen freien
WLAN-Internetzugang. Da es nur 10 Caravanplätze mit Strom gibt, sollte
man sich im Sommer unbedingt vorab anmelden.
Hobby auch auf Kökar - Amateurfunk
Ab und an blieb nachmittags Zeit, eine Vertikal-Antenne (triple-leg für
das 20m-Band, homemade) aufzubauen, das Funkgerät (TS-50S)
anzuschliessen und von den Inseln mit der Welt zu kommunizieren.
Während der Reise wurden es insgesamt über 1.100 Funkgespräche u.a. mit
Amateurfunkstationen in Japan, China, Indonesien, Russland, Namibia,
Swaziland, USA, Kanada und vielen europäischen Ländern.
M/S Gudingen steht bereit für die Reise von
Kökar über Sottunga nach Föglö.
Föglö
links: Ein Blick in den Brännfjärd bei Finholma
rechts: CC-Camping. Leider soll der gut ausgestattete Campingplatz in
2010 geschlossen werden, falls sich kein Nachfolger findet.
Sonnenuntergang über Föglö
Degerby ist der Fährhafen zur Hauptinsel. Das Haus ist
die Touristeninformation. Die Überfahrt mit der M/S Knipan dauert nur
ca. 25 min.
Degersand-Camping im Süden auf Eckerö. Ein Platz in der
ersten Reihe ist
super und verwöhnt mit einer tollen Aussicht ... aber nur, wenn es
nicht aus Süden stürmt!
Der Wind hat auf Süden gedreht, nachts Sturm und Regen
gebracht und ein aufgewühltes Meer zurückgelassen.
Vom Postmuseum aus bei Berghamn wird die Ankunft der
Fähre zurück nach Schweden verfolgt.
Västerås
(Schweden) besitzt ein gut
restauriertes Stadtviertel mit vielen alten Häusern in schmalen Gassen.
Karlsborg - Festung und Museum
Karlsborg - Camping am Götakanal